Kommentar zu den World Beer Awards

Wenn die Marke Herr der Geschmacksnerven wird

Ja, Bier ist Geschmackssache. Jede Biersorte, jedes Bier hat seinen typischen Geschmack. Darüber lässt sich köstlich philosophieren und debattieren.

Es ist natürlich nicht in Stein gemeißelt, dass kleine Craftbeer-Brauereien immer besseres Bier brauen als die großen Konzerne. Und nicht jedes Craftbeer ist eine geschmackliche Offenbarung.

Weworldbeerwardr aber die Ergebnisse der diesjährigen World Beer Awards liest, zweifelt an der Leistungsfähigkeit der Geschmacksknospen einiger Tester. Dazu ein Beispiel:

In der Kategorie Pale Ale holte das Beck’s Pale Ale die Goldmedaille als bestes deutsche Pale Ale. Soweit so egal … Schaut der Bierkenner auf die Silber- und Bronzemedaillen in der Länderkategorie dieser Kategorie, fängt er an, sich zu wundern. Hier werden das CREW Republic Foundation 11 und das Riegele Golden seit 1386 Pale Beer vom grünen Brauerei-Riesen geschlagen.

Nun muss man wissen, dass dieser Award keinen kompletten Marktüberblick widerspiegelt. Das sollte jedem Konsumenten bewusst sein. Die Auszeichnung“World´s Best Beer“ heißt eben nicht, dass wir hier das weltbeste Bier auf dem Tisch zu stehen haben. Denn um einen der werbewirksamen Preise gewinnen zu können, muss die Brauerei ein Startgeld für seine Biere auf Testtresen legen. Das können und wollen sich viele kleine Brauereien nicht leisten.

Bei diesem Award bleibt aber der Eindruck, dass das Startgeld auch einen Satz Testzungen beinhaltet. Und genau das stößt bitter auf.