Gesundheit

Moderat genossen, kann Bier eine gesundheitsfördernde Wirkung auf diverse Bereiche des menschlichen Organismus haben. Jedoch dürfen einzelne Untersuchungsergebnisse nicht als Aufforderung zum Trinken alkoholischer Getränke betrachtet werden. Denn aus Gewohnheit kann schnell eine Sucht werden.

Außerdem wirkt Alkohol nicht immer förderlich auf die eigene Physis. Zwar wirkt Alkohol zunächst beruhigend oder auch entspannend. Jedoch werden Reflexe gemindert, die Bewegungskoordination eingeschränkt. Dadurch steigt das Unfallrisiko. Also Dont Drink and drive!!! Auch nicht mit dem Fahrrad.  Und: Auf lange Sicht kann Alkohol zu schweren Leber- und Gehirnstörungen führen.

In maßen genossen, kann Bier aber auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Hier ein paar Beispiele:

Entzündungshemmende Wirkung von Bierextrakten

Was passionierte Biertrinker schon immer wussten, bestätigten jetzt die Wissenschaftler der Medizinischen Universität Innsbruck Professor Dr. Dietmar Fuchs und sein Team wiesen im Labor die entzündungshemmende Wirkung von Bierextrakten nach, berichtet heute Ernährungswissenschaftlerin Vera Rickmann von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. aus Aachen.

Schon lange ist bekannt, dass in moderatem Mengen genossene alkoholische Getränke eine gesundheitsfördernde Wirkung besonders auf koronare Herzerkrankungen haben. Bei Untersuchungen mit menschlichen Blutzellen belegten die Forscher, dass Bier beziehungsweise Bierextrakte biochemische Prozesse hemmen, die Interferongamma, einer der bedeutendsten Botenstoffe für Entzündungsreaktionen, auslöst.

Die durch Bierextrakte beeinflussten Stoffwechsel-Vorgänge sind eng mit der Entstehung von chronischen Krankheiten verbunden. Somit besitzen spezielle Bierbestandteile scheinbar die Fähigkeit, chronische Krankheiten positiv zu beeinflussen, erläutert Ernährungswissenschaftlerin Rickmann.

Die Wirkung sei vergleichbar mit der von schwarzem und grünem Tee oder Wein, verlautbarte Professor Fuchs in seiner Publikation. Die gesundheitsfördernde Wirkung speziell von Rotwein konnten Wissenschaftler bereits vor Jahren untersuchen und belegen. Dabei steht vor allem die günstige Beeinflussung der koronaren Herzerkrankungen im Vordergrund. Selbstverständlich muss, wie bei allen alkoholischen Getränken, auch beim Bier die Gefahr des Alkoholismus berücksichtigt werden.

Jedoch ist die Wirkung der Extrakte bei allen getesteten Sorten ähnlich, sie ist vor allem aber unabhängig vom Alkoholgehalt. Zudem enthält Bier nur 2,5 bis 7,5 Volumenprozent Alkohol. Die entzündungshemmenden Eigenschaften beobachteten die Forscher auch mit Extrakten alkoholfreier Biersorten. Die Untersuchungsergebnisse dürfen daher nicht als Aufforderung zum Trinken alkoholischer Getränke betrachtet werden, bekräftigt Vera Rickmann abschließend.

Weitere Informationen zu einer gesunden Ernährungsweise sind unter www.ernaehrungsmed.de erhältlich.
— Pressemitteilung der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.

Moderater Alkoholkonsum schützt vor Nierenschäden

Wie eine Untersuchung der Charité – Universitätsmedizin Berlin an einem Datensatz von über 11.000 Männern jetzt belegt, wirkt sich moderater Alkoholgenuss zudem positiv auf die Nierenfunktionen aus.

Alkohol ist Deutschlands Volksdroge Nummer Eins, krankhafte Alkoholsucht führt alljährlich zu Gesundheitsschäden in Milliardenhöhe. Dennoch haben in den vergangenen zwanzig Jahren verschiedene Studien gezeigt, dass mäßiger Alkoholkonsum durchaus positive Effekte auf die Gesundheit haben kann und beispielsweise vor Herzgefäßerkrankungen schützt. Wie eine Untersuchung der Charité – Universitätsmedizin Berlin an einem Datensatz von über 11.000 Männern jetzt belegt, wirkt sich moderater Alkoholgenuss zudem positiv auf die Nierenfunktionen aus.

Männer, die mindestens sieben Drinks die Woche zu sich nehmen, hatten demnach deutlich geringere und damit günstigere Kreatininwerte als Männer, die einen oder weniger Drinks pro Woche konsumierten. Der Blutwert Kreatinin beschreibt maßgeblich die Funktionsfähigkeit der Nieren, ab einem Level von 1,3 Milligramm pro Deziliter sind die Organe beeinträchtigt.

Für die Analyse zog Elke Schäffner einen Datensatz von 11.000 US- amerikanischen Ärzten heran, die in den Jahren 1982 und 1996 freiwillig im Dienst der Wissenschaft ihre Blutproben zur Verfügung stellten, zudem alljährlich Fragebögen zu Lebensstil- und Risikofaktoren beantworteten und in diesem Zusammenhang auch Angaben zu ihrem Alkoholkonsum machten. Die Charité-Untersuchung ist die insgesamt dritte Analyse zu Fragen der Nierenfunktion dieses umfangreichen Datensatzes, der in der Harvard-Universität lagert.

Die Datenauswertung ergab, dass Männer, die wöchentlich zwei bis vier alkoholische Getränke zu sich nehmen, ungefähr das gleiche relative Risiko für einen Nierenfunktionsschaden tragen wie Männer, die keinen Alkohol trinken. Bei Männern, die fünf bis sechs Drinks wöchentlich konsumieren, zeigte sich bereits ein tendenziell erniedrigtes Risiko. Männer aber, die mindestens sieben Drinks innerhalb einer Woche leeren, zeigten ein statistisch bedeutsam („signifikant“) erniedrigtes Risiko, eine Nierenfunktionseinschränkung zu entwickeln.

— Pressemitteilung der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Maßvoller Biergenuss unterstützt die tägliche Vitaminzufuhr

Die B-Vitamine sind für die Energiebereitstellung und die Zellerneuerung im Körper wichtig. Für Intensivsportler kann schon eine geringfügige Unterversorgung zu Einschränkungen in der Leistungseffizienz, Regenerationsfähigkeit und Immunabwehr führen. Das fanden amerikanische Wissenschaftler von der Oregon State University in Corvallis bei der Auswertung verschiedener Studien und eigener Analysen von Leistungen im Zusammenhang mit der Zufuhr der Vitamine bei Sportlern heraus.

„Bier kann hier Abhilfe schaffen, so ist der Deutschen liebstes Getränk eine reichhaltige Quelle, nicht nur wegen der vielen Mineralstoffe, sondern auch durch die vielen B-Vitamine, die aus dem Malz und der Bierhefe stammen“, kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Rechtsanwalt Peter Hahn die Ergebnisse der Untersuchungen. Die Gruppe der B-Vitamine kommt normalerweise auch in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor. Die Ausnahme bildet das Vitamin B12, das in pflanzlichen Lebensmitteln nicht enthalten ist. Der Bierhefe sei dank, dass es sich beim Bier anders verhält.

Der französische Brauingenieur Jean-Jacques de Blauwe hat in verschiedenen Studien den Reichtum an B-Vitaminen im Bier nachgewiesen. Der hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. von den verwendeten Rohstoffen und der Herstellungsmethode. Daher schwankt die Menge der B-Vitamine stark je nach der Biersorte. Beim Vitamin B12 (Cobalamin) liegt z. B. die Menge zwischen 90 und 140 µg/l, was beim Trinken von einem Liter ungefähr der Hälfte des täglichen Bedarfs an B12 entspricht.

„Der maßvolle Biergenuss kann zwar nicht die tägliche Vitaminzufuhr von B-Vitaminen ersetzen, aber zumindest maßgeblich bereichern. Es ist doch gut zu wissen, dass Bier nicht nur schmeckt, sondern auch einen positiven Beitrag leistet“, ergänzt Hahn abschließend.

Weitere Informationen zu den Gesundheitsaspekten eines bewussten Biergenusses sind zu finden auf der mit deutsch-österreichischer Unterstützung vom Berufsverband der belgischen Brauer veröffentlichten Wissenschafts-Internetwebsite: Bier & Gesundheit (www.bierundgesundheit.com).