Zwei Biere für die Freundschaft von Stiegl und Maisel gebraut

Was passiert, wenn sich zwei Familienbrauereien aus zwei Ländern entschließen, gemeinsam zwei Biere zu brauen, ist überaus interessant. Interessant im Sinne von neu, überraschend und wirklich gelungen. Nicht im Sinne von: „Interessant … Ich wusste nicht, dass man soviel Salz an Essen machen kann“.

Auf dem Verkostungstisch stehen die beiden Biere:

# Bordeaux Weisse ein Weizen IPA

# Smoked Baltic Porter ein Stout Porter

Die beiden Brauereien, die diese kreative Idee umgesetzt haben, sind die Familienbrauerei Maisel und die Stieglbrauerei als Salzburg, ebenfalls eine Familienbrauerei. Bei der Bierherstellung wurde nicht nur Know-how getauscht. Auch die Rohstoffe wurden grenzübergreifend genutzt. So machte sich der Opal-Hopfen auf den Weg aus der Fränkischen Schweiz nach Salzburg und der Bordeaux-Weizen machte die umgekehrte Reise. Schließlich wurde zweimal gemeinsam gebraut: zuerst in Österreich, dann in Deutschland.

Bordeaux Weisse

bordeaux_pale_bildDoch nun zu den Bieren. Zuerst öffneten wir das Bordeaux Weisse. Der Name des Bieres ist auf den Bordeaux Weizen zurückzuführen, der von den Braumeistern verwendet wird. Gewürzt wird das Bier den Hopfensorten Anthanum, Chinook und Herkules, die für eine herb-fruchtige Note des Bieres sorgen.

Besonders der Duft von Bananen strömt in die Nase. Auch geschmacklich ist das Weißbier zunächst fruchtig-süß, um dann der Hopfenbittere Platz zu machen. Schließlich haben wir es mit einem Weißbier mit vollen 40 Bittereinheiten (doppelt soviel wie normale Weißbiere) und einem Alkoholgehalt von 7,3% vol. zu tun.

Für mich war ein Weißbier bisher vorwiegend ein Sommerbier. Das Maisel & Friends Bordeaux Weisse kann aber getrost auch zu anderen Zeiten getrunken werden. Vielleicht sollte es das auch, weil es für den Sommer etwas zu schwer ist, im Vergleich zu anderen Weißbieren.

Steckbrief: Bordeaux Weisse

Alkoholgehalt: 7,3% vol.

Bittereinheiten: 40 IBU

Malz: Bordeaux-Weizen, Gerstenmalz, Karamellmalz hell, Karamellmalz 400

Hopfen: Anthanum, Chinook, Herkules

Smoked Baltic Porter

porter_bildIch muss gestehen, vor dem Smoked Baltic Porter hatte ich etwas Angst. Biere, die vorwiegend mit den Malzaromen spielen und dunkel und fast cremig sind, sind nicht meine erste Wahl. Zumal Porter in Deutschland nicht sehr verbreitet sind.

Im Smoked Baltic Porter finden sich die fünf Malzsorten Gerstenmalz, Chocolate-Malt, Rauchmalz, CaraAroma und Weizenröstmalz wieder. Abgerundet wird das Bier von einem Opal-Hopfen.

Im Glas ist das Bier tiefschwarz mit einer beige-braunen Schaumkrone. In der Nase entwickelt sich schnell ein rauchiges Aroma, Es erinnert dabei an dunkle Schokolade oder Karamell. Dieser Eindruck setzt sich auch geschmacklich fort. Das Bier ist cremig mit Aromen von Mocca und Schokolade.

Trotzallem ist das Bier sehr gut trinkbar – meine Angst war also unberechtigt. Es ist weniger süß als erwartet und eine leichte Herbe ist erkennbar. Ich denke, man kann dieses Bier ohne Gefahren als Einteigerbier für seine Klasse empfehlen. Und das ist nicht abwertend gemeint.

Steckbrief Smoked Baltic Porter

Alkoholgehalt: 7,6% vol.

Bittereinheiten: 30 IBU

Malz: Gerstenmalz, Chocolate-Malt, Rauchmalz, CaraAroma, Weizenröstmalz

Hopfen: Opal

Die Präsentation

Maisel-Stiegl_DoppelpackBeide Biere kommen in einer sehr ansprechenden Verpackung zum Bierliebhaber. Es ist sofort erkennbar, dass beide Biere sehr gute Freunde sind. Es ist aber auch zu erkennen, dass beide Biere aus verschiedenen Häusern stammen. Hier haben sich nicht nur die Braumeister ins Zeug gelegt.

Unbedingt probieren!