Fußball der Zukunft: Die Pläne des DFB

Angestaubt, wenige Innovationen und das Festhalten an alten Gewohnheiten: Fußball zählt trotz seines hohen Standes in Deutschland zu einem der konservativsten Sportarten. Erst in den letzten Jahren haben sich die Verantwortlichen dazu entschieden, neue Schritte in moderne Bereiche zu wagen, die auch die jüngere Zielgruppe ansprechen soll.

Neue Generationen, neue Bedürfnisse: Die Wirtschaft muss umdenken und sich auf eine unbekannte Zielgruppe einstellen, die kaufkräftig und digital ist. Begonnen beim Marketing, dass sich vom klassischen Print-Segment zu großen Teilen auf den E-Commerce-Markt verlagert hat bis hin zur Entwicklung weiterer Angebote, die mit Smartphones und digitalen Devices nutzbar sind. Auch die Königssportart Fußball muss sich dieser neuen Macht ergeben und sich mit innovativen Ideen beweisen.
2012 wurde der erste große Schritt gemacht, als sich die Virtual Bundesliga formierte. Zusammen mit dem Game-Hersteller EA wurde das Zocken von FIFA als eigene Championship erklärt und bietet talentierten eSportlern nun die Möglichkeit, ihr Können am Controller zu zeigen. Die Idee hatte Erfolg: Seit 8 Jahren tragen die Traditionsvereine in der virtuellen Welt ihre Matches aus. Neben Red Bull Leipzig, 1. FC Köln und FC Bayern München sind auch Werder Bremen und der HSV mit von der Partie. Die namhaften Mannschaften setzen damit ein klares Zeichen: Die digitale Revolution ist nicht aufzuhalten. Wurden eSportler anfangs noch belächelt, zählen sie heute zu den großen Stars in der Zielgruppe der Digital Natives.

Kommunikation und neue Welten schaffen

Aber Gaming ist nicht der einzige Bereich, der mit neuen Fortschritten glänzen kann. Die Berichterstattung soll in Zukunft ebenfalls Veränderungen erfahren, die auf gezielte Ausspielung und Interessengebiete ausgelegt ist. Dies bedeutet, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz dafür sorgt, dass Zusammenfassungen von Szenen vergangener Fußballspiele automatisch erstellt werden. Damit könnte gewährleistet werden, dass Fans nur die für sie interessanten Sequenzen und Momente sehen. Dies hat nichts mit einer Zensur zu tun, sondern entspricht am Ende dem gleichen Vorgang wie es Werbeanzeigen im Internet schon lange handhaben.
Ein kürzlich geschlossener Kooperationsvertrag zwischen dem DFL und Vodafone setzt auf eine andere Strategie. Durch den Aufbau eines 5G-Datennetzes will der Fußballverband das Erlebnis im Stadion noch besonderer machen: Durch schnelle Datenverbindung sollen Fans Infos wie Geschwindigkeiten der Stürmer, Torschussquoten der einzelnen Spieler und Gewinnchancen auf ihrem Mobiltelefon einsehen können. Der klassische Fan soll dabei auch nicht auf Jubel und Fangesänge verzichten müssen: Es ginge darum, den Stadionbesuch mit neuen Anreizen zu versehen, statt typische Reize zu verbannen.

Abtauchen in neue Welten

Ein dritter Aspekt, der die digitale Welt mit der Realität verbindet, ist der https://www.horizont.net/tech/nachrichten/Russland-2018-So-schaut-ihr-die-Fussball-WM-in-Augmented–und-Virtual-Reality-167652. Hier soll sich der User durch eine gänzlich digitale Welt bewegen, die mit Informationen realer Spiele gespeist werden. So ließe sich das Match im Stadion auch auf dem heimischen Sofa verfolgen, während der Nutzer das Gefühl erhält, vor Ort zu sein. Es geht darum, in eine neue Welt abzutauchen als diese nur auf dem Bildschirm in 2D zu beobachten.
Zudem ließen sich Einbindungen wie Produkttipps oder relevante Vorschläge für weitere kostenpflichtige Angebote subtiler einbinden, die für Werbekunden eine wichtige Rolle spielen. Die Möglichkeiten sind somit unbegrenzt und werden den Fußball in den kommenden Jahren noch deutlich intensiver beschäftigen.