Im Interview: Wolfgang Westermeier von Braufässchen

Das Braufässchen ist ein einfach zu bewerkstelligender Einstieg in die Welt des Bierbrauens. Alle notwendigen Rohstoffe kommen ansprechend verpackt zum Hobbybrauer und nach nur sieben Tagen ist das Wunschbier fertig und wartet darauf gezapft und getrunken zu werden.

braufaesschen_gruender_wolfgangWie das funktioniert, wollte Bierspot von Wolfgang Westermeier, einem der Gründer von Braufässchen wissen

Bierspot.de: Viele (Fernseh-)Biere kann man nur noch am Etikett unterscheiden. Was können Braufässchen-Trinker Besonderes erwarten?

Wolfgang Westermeier, Braufässchen: Bei Braufässchen bekommt man zum einen ein Bier genau nach seinem Geschmack. Dieses kann man sich individuell aus über 100.000 Möglichkeiten und besten Zutaten zusammen stellen. Außerdem ist das Braufässchen Bier wesentlich naturbelassener als das Bier aus der Brauerei, weil es weder geklärt, gefiltert noch pasteurisiert ist. Bei Braufässchen wird außerdem direkt die Kohlensäure aus der Gärung im Bier gebunden. Frischer und naturbelassener kann man sein Bier kaum genießen.

Bierspot.de: Die Handhabung ist supereinfach und das Bier nach 7 Tagen trinkfertig. Wodurch wird diese kurze Brauzeit erreicht?

Wolfgang Westermeier, Braufässchen: Das liegt zum einen an den Zutaten. Hierbei spielt vor allem die Hefe eine sehr wichtige Rolle. Wir haben viel Entwicklungsarbeit darauf verwendet, die passenden Hefestämme zu finden, welche bei Raumtemperatur in einer Woche ein gutes Ergebnis liefern. Zusätzlich kommt noch hinzu, dass bei Braufässchen direkt unter Druck vergoren wird. Dadurch kann der Brauprozess in einer Prozessstufe durchlaufen werden. Bei anderen Heimbrausets und auch in vielen Brauereien wird drucklos vergoren und dann später bei der Lagerung noch mal etwas Zucker oder Malz zugegeben um die Kohlensäure zu gewinnen. Das macht das Brauen wesentlich aufwendiger und zeitintensiver.

Lest hier, wie einfach das Bierbrauen mit dem Braufässchen funktioniert und wie das Bier am Ende schmeckt. Zum Bierspot-Testbericht des Braufässchens …

Bierspot.de: Wo bezieht ihr euer Hopfenaroma? Und würde sich auch echter Hopfen (kein Extrakt) eignen oder ist das sogar geplant?

Wolfgang Westermeier, Braufässchen: Wir beziehen unseren Hopfen von verschiedenen Lieferanten in der Hallertau. Für Braufässchen ist es nicht möglich frischen Hopfen zu verwenden, weil dieser vor dem Brauen gekocht werden muss, damit sich die alpha-Säure in iso-alpha-säure umwandelt und im Bier löst. Bei Braufässchen verwenden wir daher einen Vorisomerisierten Hopfenextrakt. Dabei wurde der Hopfen quasi ohne Würze gekocht und dann die Inhaltstoffe schonend extrahiert.

Bierspot.de: Was denkst du über das Reinheitsgebot? Behindert es nicht in seiner jetzigen Form die Brauer?

Wolfgang Westermeier, Braufässchen: Ich finde am Braufässchen sieht man deutlich, dass sich die Leute mehr Vielfalt wünschen. Wir verkaufen im Durschnitt 1,2 Aromen pro Fässchen. Ich würde mir definitiv wünschen, das die Brauer mehr Möglichkeiten hätten mit neuen Geschmacksrichtungen zu experimentieren. Das Reinheitsgebot ist vom Grundgedanken eine gute Sache. Transparenz gegenüber den Verbrauchern und hochwertige Zutaten. Beim Braufässchen haben wir diesen Grundgedanken in unseren Braufässchen Geboten umgesetzt aber so erweitert, dass er auch individuellen Genuss und Experimentierfreude zulässt. http://www.braufaesschen.com/braufaesschengebote

Bierspot.de: Was denkst du über das Heimbrauen? Wird sich das stärker entwickeln? Welchen Einfluss hat der stark wachsende Craftbier-Markt dabei?

Wolfgang Westermeier, Braufässchen: Das Heimbrauen wird in den nächsten Jahren auf jeden Fall weiter zunehmen. Wir haben ja schon allein in den letzten drei Jahren eine enorme Entwicklung erlebt. Ich denke neben dem Craftbier Trend ist dies auch von einem allgemeinen Trend zu hochwertigen Lebensmitteln und DIY geprägt. Die Menschen wollen gerne wieder stärker wissen wie Ihre Lebensmittel hergestellt werden und welche Zutaten dazu zum Einsatz kommen. Davon abgesehen, ist Heimbrauen einfach ein super Hobby!

Bierspot.de: Welche Pläne habt ihr noch? Vielleicht irgendwas außer Bier?

Wolfgang Westermeier, Braufässchen: Für nächstes Jahr sind wir schon erstmal noch sehr stark auf Bier fokusiert. Es steht zum einen die Einführung eines glutenfreien Brausets an sowie den Verkauf der Zutaten für Heimbrauer, welche bereits kleine Brauanlagen zuhause haben. Längerfristig können wir uns aber auch gut andere Getränke wie z.B. Cider zum selber machen vorstellen.

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

Das Gespräch führte Torsten Elsner